Kitesurfer Mario Rodwald plant Comeback in St. Peter-Ording
Das ist die schönste Nachricht des Jahres für die deutschen Kitesurf-Fans: Der dreifache Freestyle-Europameister Mario Rodwald hat sein Comeback beim Pringles Kitesurf World Cup in St. Peter-Ording (21. bis 30. August) angekündigt. Dort, wo sich der Rendsburger vor einem Jahr schwer am linken Knie verletzte, will er wieder auf die internationale Bühne zurückkehren.
„Es wäre Wahnsinn, wenn ich beim größten Kitesurf-Event der Welt mein Comeback starten könnte. Ich brauche zwar noch ein bisschen Zeit, um mein früheres Leistungs-Niveau wieder zu erreichen. Aber ich bin schmerzfrei und komme im Training immer besser zurecht. Wenn alles so komplikationslos weitergeht, werden mich die Zuschauer im August am Ordinger Strand wieder in Action sehen“, verspricht der 24-Jährige.
Und das wäre aus medizinischer Sicht so etwas wie ein Wunder. Nach dem Sturz am 10. August 2014 hing die Karriere des achtmaligen deutschen Kitesurf-Meisters an einem seidenen Faden. „Alles an und um mein Knie war kaputt, neun Bänder, unter anderem der Meniskus, beide Kreuzbänder, das Innenband und die Patella-Sehne sowie mehrere Muskeln waren gerissen“, erinnert sich Rodwald an die niederschmetternde Diagnose.
Prof. Dr. med. Karl-Heinz Frosch von der Asklepios Klinik St. Georg in Hamburg setzte das Knie mit chirurgischer Präzisionsarbeit und speziellem Fadenmaterial wieder zusammen. Mario Rodwald: „Der Professor war begeistert, dass er bei mir so viel reparieren konnte. Ich war eine Art Fallstudie, weil praktisch noch kein Sportler mit so einer Verletzung wieder zurückgekommen ist.“
Aber der Freestyler biss sich durch und überstand auch die Dehnungsübungen nach der OP. „Alles war vernarbt und musste gestreckt werden. Das war teilweise aber nur unter Vollnarkose möglich, weil die Schmerzen einfach unerträglich waren“, erinnert sich der Kitesurfer, der kurz nach der OP wieder mit dem Aufbautraining begann und einen eigenen Physiotherapeuten anheuerte.
Seit Februar dieses Jahres ist Mario Rodwald wieder aktiv auf dem Wasser, hat auf Rhodos, Island und in Tarifa trainiert. Den Feinschliff will er sich jetzt an der Nordsee in Deutschland und Dänemark holen und sich so optimal auf das Comeback beim Pringles Kitesurf World Cup in St. Peter-Ording vorbereiten. „Ich werde nach und nach mein früheres Repertoire einstudieren und vielleicht kommt der ein oder andere neue Trick dazu. Ich habe zurzeit so viel Lust auf das Kitesurfen, dass ich meine Verletzung manchmal einfach vergesse, wenn ich in der Luft bin“, erklärt der Freestyler.
Den Sturz vor einem Jahr hat der 24-Jährige abgehakt und freut sich auf die Rückkehr in den World Cup Zirkus. Mario Rodwald: „Vielleicht überkommt mich ein komisches Gefühl, wenn ich im August am Ordinger Strand wieder starte, wo ich mich vor einem Jahr so schwer verletzt habe. Aber das wird mit den Fans im Rücken bei diesem Super-Event sicher schnell vergehen.“