Stand Up Paddeln im Winter – Frosty SUP

IMG_7011_slimDen ganzen Sommer hatte ich zu Christian gesagt: „Ich paddele das ganze Jahr durch und du kommst mit“. Meistens wurde dies Ansage von ihm gekonnt überhört oder versucht zu ignorieren. In schwachen Momenten tat er so, als ob das eine gute Idee sei und hoffte wohl, dass ich es wohl noch vergessen würde…

Letzte Woche waren endlich wieder passable SUP-Bedingungen. D.h. kein Wind, was wiederum nicht bedeutet, dass ich bei unserer Planung die Temperaturen mit eingeplant hätte. Zwar sahen wir das die Temperaturen in den Tagen zuvor drastisch vielen, dass es schneite, dass Autoscheiben von innen zufroren… aber welche Konsequenzen das für uns haben könnte, hatten wir nicht hinterfragt… Schließlich wollten wir ja paddeln gehen.

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Samstag 19.12.2009
Berlin -14°C

Morgens bekam ich von Christian die SMS: „Guten Morgen! Gestern ist bei den frostigen Temperaturen meine Autoscheibe gesprungen. Die Havel ist zugefroren mit Schnee drauf! Und nu?“ Man, wir waren doch zum paddeln verabredet, also mußten wir auch paddeln gehen. Also haben wir uns an einer Stelle verabredet, von der wir hofften, dass es dort nicht ganz so zugefroren sein könnte.

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Ich muß schon sagen, die Nachbarn haben schon gut geschaut, als ich in perfekter Winterlandschaft die SUPs auf meinem Autodach befestigte.

Aber es war wirklich ein seltsamer Anblick, als wir am Tegeler See standen und eigentlich nur von Eis umgeben waren. Nur eine kleine Fahrinne zur nächsten Insel (Reiswerder) war durch eine Fahrinne von ca. 10m x 200m frei. Wir wollten unbedingt paddeln – also beschlossen wir mal bis zur Insel zu paddeln, um dann auf der anderen Seite zu schauen, ob der See dort evtl. noch nicht zugefroren war…

PICT0107Wir hatten Glück, auf der anderen Seite der Insel, war der See nicht ganz so zugefroren. Also stiegen wir dort wieder auf die Stand Up Paddle Boards und mußten feststellen, dass in der kurzen Zeit die SUPs bereits einen Eismantel hatten, der es uns schwer machte einen stabilen Stand auf dem Deck zu finden.

Uns bot sich eine perfekte Winterlandschaft bei Sonnenschein und ein spiegelglattem Wasser. An warmen Sommer Tagen bekommt man vor Überfüllung kaum ein Paddel ins Wasser. Trotz grundsätzlich anderer Ursache hatten wir heute ein ähnliches Problem. Teilweise war soviel Eis, dass das Paddel auch nicht so recht ins Wasser wollte.

Trotz Sonnenscheins waren die -14 Grad einfach nicht zu ignorieren. Wir mußten uns immer wieder neue Techniken überlegen, wie man paddeln kann, damit die Finger trotz der Snowboard-Handschuhe nicht abfroren.

PICT0047Als wir wieder auf dem Rückweg über die Fahrrinne zurück zu unseren Autos wollten, mußten wir leider feststellen, dass diese bereits wieder zugefroren war. Da uns kein anderer Weg blieb mußten wir mit unseren Boards Eisbrecher spielen und hatten nach 20min schon die 200m hinter uns gebracht und befanden uns wieder auf dem sicheren Festland, wo wir prompt mit den Schuhen auf dem Steg festfroren und  unsere Boards durch das Eis so schwer waren, dass wir sie kaum tragen konnten und die Paddel fast zur Lolli-Form gefroren waren.

Eine Anmerkung zum Schluß:
Für unsere Aktion haben wir nur wenig Verständnis von Familie und Bürgern bekommen. Es ist durchaus gefährlich eine Sportart wie Stand Up Paddlen im Winter zu betreiben. Und wenn jemand das meint uns nacheifern zu müssen, der muß wirklich sicher sein stundenlang paddeln zu können ohne dabei ins Wasser zu fallen. Denn bei solchen Temperaturen ist ein Sturz in Wasser einfach schon kritisch.

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